3. Rosarote Sommerspiele


Turniersieg!

Wien, 02.07.2011
Vorbemerkung: Der Verfasser hatte sich von Anfang an vorgenommen, wieder mal einen Turnierbericht zu schreiben; da konnte er noch nicht ahnen, dass ihm später jede einzelne Zeile Vergnügen bereiten würde; dabei ging die SGF zumindest als moralischer Favorit ins Rennen: 2 Sommerspiele lang kein einziges Match verloren, trotzdem nur 3. bzw. 5. geworden.

Ausgangssituation:
Neuer Austragungsort, zwischen Schlachthof (Kerschbaum?), Arena und dem neuen WienEnergie Tower gelegen; nicht so kuschelig wie die Birkenwiese, aber ok.
Der Veranstalter (Die Rosa Götter) landete durch unverschämt viel Losglück in der Gruppe mit den 2 Frauenteams.
6 Feldspieler waren einer zu viel, dadurch war mächtig viel los auf dem Spielfeld und verschärfte das Catenaccio bei jenen, die sich darauf verlassen wollten oder mussten; (uns zum Glück wurde nicht auf Handball-, sondern deutlich breitere Tore gespielt)
Jedenfalls herrschte in den Reihen der SGF Uneinigkeit darüber, welches System das geeignetere wäre: 2-1-3, 3-2-1, 2-2-2, ... es wurde schließlich: improvisiert. Teilnehmer SGF: Alexander Andorfer, Peter Andorfer, Csitkovits, Ducho, Garcia (Tor), Hiergeist, Keiler, Kerschbaum, Lechenbauer, Liska, Marlovits, Valente (Tor), Weber.

Spiel 1: SGF vs. Rasenprofis («die Gelben»): 2009 von uns mit 3:0 abgefertigt und auch im vergangenen Jahr unauffällig, erschienen die Rasenprofis 2011 "wie ausgewechselt": Junge, athletische, schussstarke Spieler, die uns von Beginn an gehörig zusetzten. Nach fantastischem Assist von Peter Andorfer, der mächtig aufdrehte, netzte allerdings Hiergeist zum 1:0 für die SGF! Super Omen: Johannes trifft! Gleich im ersten Spiel! Es sollte nicht sein letztes Türl gewesen sein.
Nach der Pause gerieten wir mehr und mehr unter Druck, das unterm Strich gerechte 1:1 passierte dennoch saublöd: Valente, der zuvor 2x grandios parierte, rutscht ein fast gebändigter Weitschuss noch aus den Fingern.
Die Moral war nicht geknickt, uns war bewusst, dieser Gegner war kein Lercherl. (Er trat allerdings ohne Wechselspieler an, was sich rächen sollte.)

So gingen wir nach 1 Stunde Pause ins Spiel 2 vs. FC Pannonia («die Weißen»): Keine Athleten, wenig Tempo in ihrem 1. Spiel, somit ein vermeintlich einfach zu bezwingender Gegner. Doch nix wurd's mit funkenfliegerischer Spielfreude: Konfusion, viele leere Meter, verzettelte Angriffsversuche; keiner traute sich schießen; jeder scheute die Verantwortung als Mittelfeldstratege;
Aus heiterem Himmel(!) gelang uns das 1:0 - Csitkovits per Kopf nach maßgefertigtem Eckball.
Doch es war kein erlösender Treffer, die Weißen gaben nämlich nicht auf und wurden in Sekunde 34 der Nachspielzeit belohnt, indem der zu zögerlich attackierte Schütze zum Ausgleich einschieben konnte.
Hängende Köpfe, und nicht nur dem Verfasser ging es da durch den Sinn: «So kann man kein Turnier gewinne...»

Nun kam aber zum ersten Mal das zum Tragen, was erfolgreiche Mannschaften - und neuerdings die SGF - ausmacht: Nicht trenzen (für Außerdialektale: svw. jammern, wehklagen), stattdessen sich auf seine Stärken nicht nur zu besinnen, sondern sie auch auszuspielen.
So geschehen in Spiel 3: SGF vs. WIFO («die Roten»), das wir (angesichts der Ausgangslage sowie der erwiesenen Spielschwäche des Gegners) gewinnen MUSSTEN. WIFO war der Jausengegner, allerdings schwer zu kauen, denn man igelte sich ein und verteidigte mit Haut & Haaren. Wir blieben geduldig und konzentriert, fuhren Angriff um Angriff und wieder kam der Segen von oben: Hiergeist per Kopf zum 1:0, erneut nach Corner!
Das brach den Bann, die Roten hatten der Überlegenheit der SGF nichts mehr entgegenzusetzen, aus vielen Chancen machen die Andorfer Brothers 2 Tore: erst Alexander, dann Peter! Gnadenlos straighter Pflichtsieg.

Im letzten Vorrundenmatch ging es dann nicht nur gegen die KSV EVN («die Grauen»), sondern auch um die Wurscht: Verlieren ausnahmslos verboten, Tabellenplatz 2 = Einzug ins Semifinale wurde im direkten Duell ausgespielt. Wir hatten das bessere Torverhältnis, dem hielt die EVN einen recht gefährlichen Mix aus jungen Heißspornen und abgeklärten Routiniers entgegen.
So war das Spiel schnell, mit Torszenen auf beiden Seiten - Garcia wehrt einen tollen Schuss noch toller ab, Hiergeist scheitert mit 2 Riesenchancen. Nach einem Ausrutscher unserer Verteidigung fällt das 0:1. Wir geraten erstmals in Rückstand, stecken den aber weg und lancieren Angriff um Angriff, es scheitern Peter (einmal per 3fach Chance) und Ali Andorfer (Außenstange) sowie Marlovits; schließlich gelingt Peter Andorfer der Ausgleich und das Spiel steht auf des Messers Schneide.
In derart überdrehter Stimmung (die ein wiederholt inferiorer Schiri zusätzlich aufgeheizt hat) kommt es 4 Minuten vor Abpfiff nahe der Outlinie zum folgenschweren Zusammenstoß: Ein EVN Jungspund springt stirnvoran nach dem Ball, trifft stattdessen Kerschbaums Nase: Selbige platzt und bricht unter grauslichem Geräusch, den anderen schmückt eine klaffende Wunde auf der Stirn; viel Blut am Rasen, Spielabbruch bei 1:1. Bedeutet Semifinale, aber das ist vorerst vollkommen nebensächlich.
Erst als wir Kerschbaums Töchter (er selber wurde per Krankenwagen ins SMZ Ost gebracht) versorgt wissen, fällt die Entscheidung: Weitermachen!
Endlich stößt jetzt auch Gottfried Steindl dazu und gibt der Mannschaft, was sie jetzt bitter nötig hat: Motivation.

Denn im Semifinale: SGF vs. ÖAW geht es gegen den Gewinner der 2. Gruppe - einen bislang unbeobachteten Gegner.
In akuter Personalnot macht Csitkovits neben Ducho (für den nach 10min Keiler eingewechselt wird) den 2. Verteidiger - und eine fantastische Figur! Er muss sich gegen einen baumlangen wie kreuzgefährlichen Stürmer abmühen, der dribbelt und rackert, als hätte er noch kein Spiel in den Beinen. Zusammen mit seinem kongenialen Partner bilden sie das Um und Auf des Gegners, sie müssen in Schach gehalten werden; was vorerst gelingt, mit Ach, Krach, Garcias Zauberhänden sowie dem Außennetz.
In dieser Situation kommt zum zweiten Mal das zum Tragen, was erfolgreiche Mannschaften ausmacht: In den entscheidenden Szenen laufen alle Beteiligten zur Höchstform auf!
So bedient Csitkovits mustergültig Alexander Andorfer, der supercool unhaltbar zum 1:0 einschießt.
Vorm eigenen Tor herrscht unverändert weiter Alarmstufe Rot, die auffälligen Zwillinge produzieren Chance um Chance, Csitkovits und Keiler wissen aber mit letztem Einsatz alle zu vereiteln.
Nur ein einziges Mal wird zu zaghaft attackiert, da landet der gegnerische Schuss platziert im Kreuzeck - 1:1.
Unter Steindls analytisch gestrengem Blick denkt niemand daran, nachzulassen, im Gegenteil: Die SGF nimmt noch einmal alles zusammen und legt einen weiteren grandiosen Spielzug auf den Rasen: Diesmal ist es Alexander Andorfer vorbehalten, den entscheidenden Assist zu geben, Adressat ist Hiergeist, und der hat ja heute eh schon 2x getroffen, also macht er trocken sein 3. Tor.
Wahnsinn, wir stehen Kopf (und im Finale)!!!

Dort treffen wir überraschend auf den Turnierveranstalter - Finale: SGF vs. Die Rosa Götter, der sich mit gekonntem Mauern und Blocken gegen die stärker eingeschätzten (aber wohl schon recht ausgelaugten) Rasenprofis durchgesetzt hatte; immerhin gelang ihnen auch ein Tor, wir waren somit vorgewarnte Favoriten.
Das Spiel begann wie befürchtet: Zäh. Zäher. Die Götter versammelten sich in Handballformation um den eigenen Strafraum und luchsten uns Ball um Ball ab; Dribbling? Völlig verfehlt. Wie sollten wir diesen Riegel knacken? Es war schnell klar, dass den Erfolg nur ein platzierter Weitschuss bringen könne.
Der kam. Von rechts, aus spitzestem Winkel, als Kanonendonner unter die Latte.
Das macht nur einer: Csitkovits. Er war in den Spielen 2 bis 4 recht unauffällig gewesen, schoss schlecht, mitunter misslangen ihm einfache Pässe. Aber als einer, der er spürt, dass er Kraft sparen müsse für die höheren Aufgaben, die da kommen mögen, war er in den 2 entscheidenden Spielen die entscheidende Figur und unterm Strich der wertvollste Spieler unter so vielen wertvollen Spielern der SGF.
Zurück zum Match: Mit einem Mal befanden sich nun die Götter in der so ungeliebten Rolle des Angreifers! Dieser konnten sie nicht gerecht werden, sie machten auf - und die SGF den Sack zu: Hiergeist besorgt 2:0 (Assist Alexander Andorfer) und 3:0 und wird mit insgesamt 5 Treffern überlegen erfolgreichster Torschütze der SGF!
Weber und Liska ist es in der Endphase nicht vergönnt, ihre Riesenchancen zu verwerten, und dann humpelt sogar Ducho noch einmal ein - er hatte angekündigt, sich beim sicheren Stande von 3:0 ins Spiel zu nehmen.
Endstand 3:0 - die SGF wird mit einem Gesamtscore von 11 geschossenen und 4 erhaltenen Toren TURNIERSIEGER 2011!

4 der 11 SGF Feldspieler trafen ins Netz, die Leistung der übrigen Mitstreiter kann deshalb natürlich nicht unerwähnt bleiben:
Garcia und Valente als furchtlose Torvereitler bildeten den so wichtigen Rückhalt;
Kerschbaum und Ducho als Beherrscher des Strafraums mit Abfangjägerqualitäten zu Lande und zu Luft; Alexander Weber als ausgefuchster Support für die Defensive sowie als abgeklärter und dribbelstarker Ballverteiler bei Angriffen, Robert Lechenbauer als Dreh- und Angelpunkt im defensiven oder offensiven Mittelfeld, Marlovits als nimmermüder Rackerer im Sturm, Keiler als bis zum Umfallen kämpfender Innenverteidiger, der auch in brenzligen Situationen kühlen Kopf behielt; schließlich der Verfasser, der, bedingt durch lange Auszeit, am kürzesten eingesetzt, gleichwohl mit sich recht zufrieden war.

Bilanz: Kerschs Horrorunfall, der noch halbwegs glimpflich ausging (wenn auch die Nase gebrochen ist), und die inferiore Schiedsrichter«leistung» (wenn die Falschen pfiffen) waren die Makel: Sonst eine gelungene Veranstaltung mit traumhaftem Ausgang.
Die SGF hatte aus eigenen Fehlern schnell gelernt und in den wichtigen Spielen die zum jeweiligen Gegner passende Taktik parat; dazu waren die Leistungsträger in Hochform, wenn's drauf ankam, und noch nie waren wir so unerschrocken im und vor dem eigenen, vor allem aber vor dem gegnerischen Tor.

Bei der Pokalüberreichung vergaß der Veranstalter nicht, dem Sieg ein "verdient" hinzuzufügen; die Laudatio hielt unser non-playing captain: Gottfried Steindl wl

Gruppe A
SG Funkenflug - Rasenprofis 1:1
KSV EVN - FC Pannonia 1:1
Rasenprofis - WIFO 5:0
FC Pannonia - SG Funkenflug 1:1
WIFO - KSV EVN 1:2
Rasenprofis - FC Pannonia 1:0
WIFO - SG Funkenflug 0:3
KSV EVN - Rasenprofis 1:1
FC Pannonia - WIFO 6:2
SG Funkenflug - KSV EVN 1:1
Platz Team T+/- P
1. Rasenprofis 8:2 8
2. SG Funkenflug 6:3 6
3. KSV EVN 5:4 6
4. FC Pannonia 8:5 5
5. WIFO 3:16 0

Gruppe B
AMA - ÖAW 1:1
Soccersissis - Die Rosa Götter 1:4
ÖAW - Die Rosa Göttinnen 3:0
Die Rosa Götter - AMA 1:0
Die Rosa Göttinnen - Soccer Sissis 0:3
ÖAW - Die Rosa Götter 3:1
Die Rosa Göttinnen - AMA 0:3
Soccersissis - ÖAW 0:7
Die Rosa Götter - Die Rosa Göttinnen 3:0
AMA - Soccersissis 3:0
Platz Team T+/- P
1. ÖAW 14:2 10
2. Die Rosa Götter 9:4 9
3. AMA 7:2 7
4. Soccer Sissis 4:14 3
5. Die Rosa Göttinnen 0:12 0

Halbfinale 1: Rasenprofis - Die Rosa Götter 0:1
Halbfinale 2: SG Funkenflug - ÖAW 2:1
Spiel um Platz 9: WIFO - Die Rosa Göttinnen 3:2 n.9m
Spiel um Platz 7: FC Pannonia - Soccersissis 1:0
Spiel um Platz 5: KSV EVN - AMA 1:2 n.9m
Spiel um Platz 3: Rasenprofis - ÖAW 1:2
FINALE: Die Rosa Götter - SG Funkenflug 0:3

Kleinfeldturnier, 6+1 Spieler, 2x10 Minuten (Halbfinali 1x15 Minuten)
6 Spiele: 3 Siege, 3 Unentschieden, Torverhältnis: 11:4
Tore: Hiergeist 5 (2. der Torschützenliste), A.Andorfer 2, P.Andorfer 2, Cvitkovits 2
Aufstellung: A.Andorfer, P.Andorfer, Csitkovits (C), Ducho, Garcia, Hiergeist, Keiler, Kerschbaum, Lechenbauer, Liska, Marlovits, Valente, Weber

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